PLASTIZITÄT IN DER TRANSFORMATIVEN FÜHRUNG: KULTIVIERUNG VON ANPASSUNGSFÄHIGKEIT UND RESILIENZ
\ pla-ˈsti-sə-tē \
In der Welt des organisatorischen Wandels bezieht sich der Begriff Plastizität auf die Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit einer Führungskraft. Bevor wir dieses Konzept jedoch näher erläutern, lohnt es sich, zunächst einen Blick auf die herkömmliche Bedeutung des Begriffs zu werfen. In der Welt der Materialwissenschaft bezieht sich „Plastizität“ auf die Fähigkeit eines Stoffes, eine durch Druckverformung erreichte Form beizubehalten. Aber das Konzept geht weit über das Physische hinaus. Aus Sicht der Biologie bezeichnet es die Fähigkeit eines Organismus, sein Verhalten entsprechend den unterschiedlichen Umweltbedingungen zu ändern. In der Neurowissenschaft steht er für die außergewöhnliche Fähigkeit des Gehirns, seine neuronalen Bahnen und Synapsen als Reaktion auf Erfahrungen oder Verletzungen ständig zu verändern.
Ausgehend von diesen verschiedenen Bereichen können wir Plastizität in einem breiteren, ganzheitlicheren Sinne neu definieren: die Fähigkeit, sich an veränderte Bedingungen anzupassen und gleichzeitig potenziellen Störungen oder Herausforderungen zu widerstehen. Und in einer Zeit, die von schnellem Wandel und Unsicherheit geprägt ist, war diese Eigenschaft noch nie so wichtig und notwendig wie heute.
In der SHIFTSCHOOL konzentrieren wir uns auf die Entwicklung der Plastizität von Transformative Leadership durch drei Kernelemente: Adaptive Judgement, Reflective Awareness und Social Sensemaking:
Adaptive Judgement:
Hinterfragen von Überzeugungen und Überwinden von Vorurteilen
Der erste Schritt zur Verbesserung der Plastizität ist die Kultivierung des adaptiven Urteilsvermögens. Um sich ein Urteil in einer VUCA-Welt zu bilden, müssen wir laufend unsere Überzeugungen hinterfragen, kognitive Voreingenommenheiten überwinden und unsere Meinungen entsprechend anpassen. Sie erfordert die Fähigkeit, unsere Annahmen zu überprüfen, unsere Perspektiven in Frage zu stellen und offen für neue Informationen und Ideen zu sein. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um sich in der komplexen Welt der „Post-Wahrheit“ zurechtzufinden und fundierte, unvoreingenommene Entscheidungen zu treffen.
Reflective Awareness:
Bewusstes Verstehen des Selbst
Die zweite Komponente der Plastizität ist die Fähigkeit, die Umwelt reflektiv wahrzunehmen. Bei der reflexiven Wahrnehmung geht es darum, unsere Stärken und Schwächen zu erkennen, unsere Emotionen und Motivationen zu verstehen und uns unserer Wirkung auf andere bewusst zu werden. Durch die Kultivierung des reflexiven Denkens können wir unsere Reaktionen auf Veränderungen besser verstehen, Bereiche für persönliches Wachstum identifizieren und unsere Beziehungen zu anderen verbessern.
Social Sensemaking:
Empathische Interaktion mit einer Gruppe
Das dritte Schlüsselelement ist die soziale Sinnbildung. Das heißt, die Kunst, durch einfühlsame Interaktion mit einer Gruppe Klarheit zu gewinnen. Dazu gehört ein tiefes Zuhören, das Verstehen unterschiedlicher Sichtweisen und das gemeinsame Erarbeiten von Erkenntnissen und Lösungen. Durch den Einsatz von Social Sensemaking können wir die kollektive Intelligenz unserer Teams und Organisationen nutzen und komplexe Probleme effektiver bewältigen.
Plastizität für die Transformation nutzbar machen
Diese drei Elemente – Adaptive Judgement, Reflective Awareness und Social Sensemaking – sind miteinander verknüpft und verstärken sich gegenseitig. Gemeinsam fördern sie ein höheres Maß an Plastizität, das uns in die Lage versetzt, uns an Veränderungen anzupassen und gleichzeitig unsere Widerstandsfähigkeit zu bewahren. Mit anderen Worten: Wir werden als transformative Führungskräfte effektiver.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Plastizität nicht nur ein wissenschaftliches Konzept ist. Es ist eine entscheidende Fähigkeit, die jeder von uns, individuell und kollektiv, kultivieren muss, um sich in der Komplexität des 21. zurechtzufinden. Ob wir nun über persönliche Entwicklung, organisatorische Veränderungen oder gesellschaftlichen Wandel sprechen, Plastizität ist der Schlüssel zum Erfolg in einer sich ständig verändernden Welt. Während wir uns in dieser sich rasch entwickelnden Landschaft bewegen, sollten wir uns daran erinnern, zu hinterfragen, zu reflektieren und empathisch mit den Menschen um uns herum umzugehen, um unsere Fähigkeit zur Anpassung und zum Wachstum zu fördern.
Einige bahnbrechende Bücher über die Kultivierung von Anpassungsfähigkeit und Resilienz
Hier sind einige der Bücher, die ich gelesen habe, um in dieses spannende Thema einzutauchen. Diese Empfehlungen sind zwar keineswegs erschöpfend, aber sie bieten eine ausreichende Grundlage für das Verständnis dieses Themas. Sie spiegeln wider, was ich für einen guten Ausgangspunkt halte, um das Reich der Plastizität zu erkunden.
„Mindset: The New Psychology of Success“ von Carol S. Dweck – Dieses Buch befasst sich mit dem Konzept der „Denkweise“ und damit, wie unsere Überzeugungen über unsere Fähigkeiten unsere Fähigkeit zu wachsen und sich zu verändern beeinflussen können.
„Thinking, Fast and Slow“ von Daniel Kahneman – Kahneman erforscht die beiden Systeme, die unser Denken steuern – System 1, das schnell und intuitiv ist, und System 2, das langsam und überlegt ist. Wenn wir diese verstehen, können wir bessere Entscheidungen treffen und kognitive Verzerrungen vermeiden.
„Presence: Bringing Your Boldest Self to Your Biggest Challenges“ von Amy Cuddy – Dieses Buch bietet einen Einblick in die Kraft der Selbstwahrnehmung und Präsenz in persönlichen und beruflichen Situationen.
„The Fifth Discipline: The Art and Practice of the Learning Organization“ von Peter M. Senge – Senge stellt das Konzept der „lernenden Organisation“ vor, das viele der Ideen von Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit in Bezug auf Führung und Organisationskultur aufgreift.
PLASTICITY ist die vierte Dimension im SHAPE® Framework. Ich möchte Dich ermutigen, dich näher mit dem Thema zu befassen und selbst zu entdecken, was Transformative Leadership wirklich bedeutet.
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